Nov 25

15.11.
10:30

Literaturkritik als Unterhaltungsstück

15.11.2025, 10:30
3-Sat Lounge
Buch Wien
Halle D

Kooperation mit Buch Wien

 

 

 

Eintritt mit Messeticket

Klaus Kastberger

© kulturzeitung-achtzig-stephan-friesinger

Shirin Sojitrawalla

© Alexa Sommer

Michael Köhlmeier

© Peter Andreas Hassiepen

Die Geschichte der deutschsprachigen Literatur ist eine Geschichte der Missverständnisse zwischen Österreich und Deutschland. Aus diesem Grund haben wir DöF erfunden, die Deutsch-österreichische Freundschaft. Dieses neue Format zur Besprechung von Büchern wirbt für gegenseitiges Verständnis und soll interkulturelle Unterschiede abbauen. Aus Deutschland kommt diesmal mit Shirin Sojitrawalla eine der renommiertesten Literatur- und Theaterkritikerinnen des Landes zu uns. Sie hat das neue Buch der deutsch-französischen Autorin Sylvie Schenk mitgebracht. Es sind Reflexionen über das Schreiben, das Leben und den Tod, die uns In Erwartung eines Glücks begegnen. Michael Köhlmeier kommt mit Billy Budd, der letzten Prosaarbeit des Moby-Dick-Erfinders Herman Melville. Ob wir, wie vom Autor intendiert, den Helden dieses kleinen Buches sympathisch finden? Klaus Kastberger, der Literaturprofessor aus Graz, hat den neuen Roman von Raphaela Edelbauer nominiert. Diesem Buch, das Die echtere Wirklichkeit heißt, gingen schon vor seinem Erscheinen wahre Jubelmeldungen voraus. Schauen wir, ob wir uns davon beeindrucken lassen? Zum Abschluss gibt es ein Bücherquiz mit tollen Preisen!

In Erwartung eines Glücks

Sylvie Schenks neuer Roman über das Loslassen und über das Glück, das in unverhofften Begegnungen liegen kann – mit Leichtigkeit und Witz erzählt.

Irène, eine deutsch-französische Schriftstellerin, wird mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Bald schon gibt es Entwarnung, aber sie muss vorsorglich einige Zeit in der Klinik bleiben und richtet sich dort ein. Ironisch-sarkastisch beschreibt sie ihren neuen Alltag zwischen Krankenzimmer und Untersuchungen. Sie erinnert sich an ihren Mann, der erst vor kurzem gestorben ist, sie lernt ihre Zimmergenossin Ada kennen, eine junge Muslima, und einen rätselhaften Patienten, den sie den »Froschmann« nennt und der sie an Houellebecq erinnert. In der Auseinandersetzung mit ihm denkt sie über ihr eigenes Schreiben, über Leben und Tod nach. Kaum jemand, der darüber mit solcher Leichtigkeit erzählen kann wie Sylvie Schenk.

www.hanser-literaturverlage.de

Billy Budd

Aus dem amerikanischen Englisch von Richard Moering. Mit einem Essay
von Albert Camus

Billy Budd ist ein junger Mann, der zur Zeit der Nore-Meuterei, 1797, in der British Royal Navy dient. Im Affekt erschlägt er einen Kumpan und wird zum Tod verurteilt. Der Richterspruch droht eine jener Meutereien auszulösen, denen er gerade hätte vorbeugen sollen. Es ist der Verurteilte selbst, der die Mannschaft beschwichtigt. Seine letzten Worte lauten: »Gott segne Kapitän Vere.«

www.diogenes.ch

Die echtere Wirklichkeit

Eine philosophische Terrororganisation im Kampf gegen fake news und alternative Fakten

Als Byproxy mit zwei Koffern, Laptop und Rollstuhl aus dem betreuten Wohnen für junge Erwachsene entlassen wird, übernachtet sie in offengelassenen Markständen und verbringt die Tage in den Kaffeehäusern Wiens. Dort erregen vier lebhaft über Philosophie streitende Leute ihre Aufmerksamkeit: Sie sind Aletheia. Byproxy überzeugt sie davon, sie in das besetzte Haus mitzunehmen, das den vier Hauptquartier und Kommune ist. In harten Probemonaten, während derer sie tagsüber die Toiletten putzt und sich abends durch den philosophischen Kanon gräbt, erarbeitet sie sich das Vertrauen der Gruppe. Doch während sich Aletheia auf die große Aktion vorbereitet, wachsen die Zweifel an Byproxy. Welche Schuld treibt sie dazu, jede Woche die Mutter eines bei ihrem Unfall umgekommenen Mädchens zu besuchen? Wenn hier jemand dem Anspruch nach absoluter Wahrheit nicht nachkommt, dann ist es Byproxy, dann ist es die Erzählerin selbst.

www.klett-cotta.de