22.6.
11:00
RHEA KRČMÁŘOVÁ
Tagebruch/Instant
Gedichte
TAMARA ŠTAJNER
Schlupflöcher
Gedichte
ANNA ANDERLUH
Musikalische Gestaltung
Lyrische Matinee & Musik:
Lesungen & Gespräche:
Dichterinnen im Gespräch
Poststudio –
Ottensheim
Linzerstraße 17
4100 Ottensheim
Rhea Krčmářová
© Ingrid Goetz
Tamara Stajner
© Andrej Grilc
Anna Anderluh
© Maria Frodl
Lyrische Matinee & Musik:
Lesungen & Gespräche:
Dichterinnen im Gespräch
Schlupflöcher
Tamara Štajners Gedichte lassen sich sowohl in Textform als auch akustisch genießen: Die Violistin und Autorin legt ihre poetischen Texte mit musikalischen Vortragsanweisungen an. Dieser Entstehungsprozess lässt sich auf der Ausklappseite exemplarisch nachvollziehen. QR-Codes ermöglichen den Zugang zu Štajners Video- und Audio-Versionen der Texte.
Thematisch verhandeln die Gedichte auf vielfältige Art und Weise Štajners slowenische Herkunft. Krško, zum Beispiel, ist ihr in Südostslowenien befindlicher Heimatort. Die Gedichte über der sava, green louie, von infusionsbäumen und von wachträumen greifen die Corona-Erkrankung ihrer Eltern in der Infektionsklinik von Ljubljana auf. Und Küstenkind wiederum leuchtet Augenblicke aus dem Leben ihres Großvaters aus, der auf der Insel Lošinj eine Ferienanlage gegründet hatte, nachdem er sieben Jahre lang auf der nahegelegenen Insel Goli Otok ein politischer Gefangener gewesen war, weil er in den Reihen der slowenischen Partisanen kämpfte. Darüberhinaus bewegen sich die Gedichte in Szenen eines professionellen Wiener Künstlerinnenlebens der Gegenwart mit all seinen ästhetischen, sinnlichen wie existenziellen Verflechtungen.
Tamara Štajner wurde 1987 in Novo mesto, Slowenien, geboren. Sie schloss ihr Master-Studium im Konzertfach Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab. Derzeit promoviert sie im Fach Musiktheorie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2020 wurde sie in die Junge Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz aufgenommen, 2022 folgte die Aufnahme in die Gutenberg Akademie. 2022 erschien mit Schlupflöcher ihr erster Gedichtband, Raupenfell ist ihr erster Roman. Sie lebt in Wien und im Rhein-Main-Gebiet.
Tagebruch/Instant
Rhea Krčmářová (Krtsch-mar-scho-wa) wurde in Prag geboren und wuchs in Wien und Umland auf. Sie studierte Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Rhea Krčmářová schreibt Prosa, Theatertexte, Libretti, Essays und Gedichte (u. a. auf Instagram) und experimentiert mit transmedialer Kunst, Textkunst und Buchkunst. Einige Veröffentlichungen, zuletzt etwa der Erzählband Böhmen ist der Ozean (2018) und der Roman Monstrosa (2023). Rhea Krčmářová lebt als freie Autorin in Wien.
»On the go« tippt Rhea Krčmářová ihre Gedichte ins Handy. Im nächsten
Moment sind sie auf Instagram zu finden, in Verbindung mit Fotos und
transmedialen Arbeiten der Sprachkünstlerin. Doch auch jenseits der
Sozialen Medien haben diese tagebuchartigen poetischen Einträge und
die Bilder eine sprachliche und visuelle Wucht. Einmal kämpferisch,
einmal analytisch, einmal philosophisch, dann wieder zärtlich,
empathisch oder sphärisch ist diese Poesie Ausdruck des Moments und
bildet in ihrer Gesamtheit ein Bild unserer Zeit durch die Augen einer
Dichterin.
Das Wort Gefangenschaft, das auf goldenen Lippen tobt, ein pastelliger
Morgen, glitzernde Wangen, ein Himmel durch zersplitterte Schichten –
Krčmářová findet eine sinnlich wahrnehmbare und bildhafte Sprache für
die Grenzbezirke zwischen realer und virtueller Welt, in der es
gänzlich andere Regeln und Möglichkeiten gibt.
„österreichs renommierteste Instagram-Lyrikerin“ …
Quelle: www.limbusverlag.at
Anna Anderluh „Leave me Something Stupid“
Anna Anderluh: Gesang, Autoharp, Klavier, Babykeyboard, schöne kleine Dinge
„They say leave me the birds and the bees, and I say yes, but leave me the TV and some fat
cheese too“
So singt Anna Anderluh von der Notwendigkeit des Sinnlosen, Verwegenen und Blöden.
Ihre Musik, welche sie selbst als „Pop mit Riss“ bezeichnet, schlägt eine Brücke zwischen zarter
Poesie und harter Sozialkritik; zwischen zerbrechlichen, simplen Liedern und experimenteller
Vokalimprovisation.
Mit Humor und Einfühlsamkeit spürt sie der Magie scheinbar unbedeutender Kleinigkeiten
nach, welche sie glänzen lässt, ohne ihnen zusätzliche Politur aufzuzwingen.
Daraus entstehen unkonventionelle Klänge berührender Ehrlichkeit, die sich über Eile und
Effekthascherei hinwegsetzen, sich jedesmal anders zeigen und nie den Anschein erwecken
wollen fertig zu sein. Denn fertig ist fad.
„Anna Anderluh nimmt sich buchstäblich kein Blatt vor den Mund – dafür schon lieber ein
Plastiksackerl zwischendurch.“ (Agnes Heginger)
„..you never know what happens, if you are on stage with Anna Anderluh.“ (Anna Laszlo)
„…Zerbrechlich und fragil steigen ihre Song-Gespinste auf, sie mischt Obertongesang, Text und quasi
„instrumentale“ Vokal-Improvisation.“ (Helmut Jasbar)
„Aufrichtig bis an die Schmerzgrenze“ (Verena Göltl)