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Kommende Veranstaltungen:

Jo Lendle – „Die Himmelsrichtungen“
14.02.2025, 19:30 Uhr, Buchhandlung Kurdirektion, Bahnhofstr. 6, 4820 Bad Ischl
Lesung & Gespräch
Moderation: Renata Schmidtkunz
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Buchhandlung Kurdirektion
Fotocredit:
Jo Lendle©Heike Bogenberger
Die Himmelsrichtungen
„Solange ich rede, bin ich am Leben. Solange ich fliege. Die letzte Gewissheit, die mir bleibt: Wenn ich niemals lande, werde ich nicht gestorben sein.“
Es ist der 2. Juli 1937, in ihrer Lockheed Electra fliegt Amelia Earhart hoch über dem Ozean. Die Schatten der Wolken sehen aus wie Inseln. Sie steht kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Dies ist die schwerste Etappe.
Jo Lendle erzählt die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia fliegt, sie schreibt, sie setzt sich für Frauen ein – ein Vorbild. Doch sie hadert mit all den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Also hebt sie ab und lässt alles hinter sich, ohne Kompromisse.
»Die Himmelsrichtungen« ist das Porträt eines ungeheuer mutigen, charismatischen, eigensinnigen Menschen. Es ist eine Liebesgeschichte mit wechselnden Beteiligten – manche erstaunlich, andere flüchtig wie Wolken. Und es ist ein Roman über die Erinnerung und wie sie sich allmählich entblättert. Jede Schicht zeigt die Vergangenheit in einem neuen Licht. Wie soll man diese Geschichte anders erzählen als rückwärts? Amelia weiß noch nicht, dass es der letzte Tag ihres Lebens ist.
Quelle: penguin.de
Jo Lendle, wurde 1968 geboren. Er studierte Literatur, Kulturwissenschaften und Philosophie und war ab 1997 am Aufbau des Literaturprogramms im DuMont Buchverlag beteiligt, dessen Verleger er 2010 wurde. Daneben war er als Gastprofessor und Dozent an den Universitäten Leipzig, Hildesheim, München und Biel tätig. Seit 2014 ist Jo Lendle Verleger der Hanser Literaturverlage. Er ist Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente und Mitglied im Stiftungsrat des Literaturhauses München, im Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und im Kuratorium des Deutschen Literaturfonds sowie Juror des Deutschen Buchhandlungspreises.
Quelle: hanser-literaturverlage.de

Sandra Richter – „Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben“
28.02.2025, 19:30 Uhr, Markthaus, Marktplatz 9, 4501 Neuhofen/Krems
Lesung & Gespräch // Hommage auf Rainer Maria Rilke
Moderation: Johanna Öttl
Fotocredit:
Sandra Richter©David Ausserhofer
Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben
Offen sein und schreiben, mehr wollte Rilke nicht: ein bescheidener und zugleich anspruchsvoller Wunsch. Als Autor erfuhr er »das ganze Leben [...], als ob es mit allen seinen Möglichkeiten mitten durch ihn durchginge«. Allerdings auch mit all seinen Widersprüchen: Rilke floh vor seinen Musen und konnte ohne sie nicht sein, beklagte die Folgen des menschengemachten Fortschritts und begeisterte sich für die Technik, er liebte das einfache Leben und hatte eine ausgeprägte Vorliebe für schöne Dinge und Wohnsitze. Er schuf mit den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge einen der ersten modernen Romane und epochemachende Gedichtzyklen, deren Ausdruckskraft bis heute nachwirkt.
Sandra Richter, Literaturwissenschaftlerin und Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, arbeitet mit neuen Quellen, die mit Ankauf des großen Rilke-Archivs 2022 nach Marbach gelangt sind. In ihrer Biographie erscheint der Autor in neuem Licht: Nicht der weltabgewandte Einsiedler, zu dem er sich gern stilisierte, sondern robust, durchsetzungsfähig, alert in Gesellschaft, heiter und selbstironisch und in Finanzdingen beschlagener, als man gemeinhin annimmt. Diese Biographie macht deutlich, warum es sich heute in besonderer Weise lohnt, Rilke wieder zu lesen: Er lebte in schwierigen Zeiten, und er verarbeitete sie mit einer Wucht, die vielleicht nur im Angesicht existenzieller Bedrohung glaubhaft wirkt.
Sandra Richter, geboren 1973 in Kassel, seit 2008 Professorin für Neuere deutsche Literatur in Stuttgart, seit 2019 Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, das 2025/26 eine Ausstellung und Veranstaltungen über Rilke und sein Werk plant. Sie veröffentlichte außerdem Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur (2017).
Quelle: suhrkamp.de

Bettina Balàka – „Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen – Eine ungeordnete Kulturgeschichte der Natur“
Johanna Grillmayer – „Ein sicherer Ort“
06.03.2025, 19:30 Uhr, Gemeindesaal, Marktplatz 7, 4100 Ottensheim
Lesung & Gespräch // Autor:innen im Gespräch
Tickets - Bettina Balàka - Johanna Grillmayer
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Ottensheim
Fotocredit:
Bettina Balaka©Alain Barbero
Johanna Grillmayer©Zita Klimek
Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen – Eine ungeordnete Kulturgeschichte der Natur
Toxic Relationship - der Mensch und die Natur
Zwischen Lovebombing, Grenzenlosigkeit und Zerstörung
Wir haben die Natur kartiert und taxonomiert, wir lieben und vernichten sie zugleich. Kognitive Dissonanz ist unser Alltag. Dabei kontrastiert das permanente Bedürfnis, Tiere, Pflanzen, Ökosysteme unter Kontrolle zu bringen und nutzbar zu machen, mit dem mittlerweile ebenso großen Bedürfnis, die Wildnis zu sehen, zu bereisen, zu genießen. Der Wunsch, Ordnung durch Bodenversiegelung herzustellen, geht einher mit der Sehnsucht, der Asphaltwüste der Städte zu entfliehen und in Wäldern aufzutanken. Man will das Unberührte berühren, idealerweise als erste und einzige Person, aber auch sicher und klimatisiert – und weiß um das Paradoxon. Wohin uns das führt? In den Abgrund.
„Das einzige Tier, das seinen eigenen Lebensraum vernichtet, ist der Mensch.“
Die erobernde Beziehung des Menschen zu Umwelt und Mitgeschöpfen hat tiefe Wurzeln in der Tradition und Religion. Es gibt eine Fülle von bizarren Verhaltensweisen und Meinungen auszuloten. Man will fühlenden, intelligenten Lebewesen möglichst nahe sein und sperrt sie daher ein. Demgegenüber steht etwa der amerikanische Anwalt Steven Wise, der dafür kämpft, zumindest Menschenaffen, Elefanten und Meeressäugern aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten Persönlichkeitsrechte zu geben. Dabei gibt es viele Wildtiere bereits nur mehr in Gefangenschaft. Was von ihnen in ihrer natürlichen Umgebung noch übrig ist, wird gierig beforscht. Doch wie und wann hat das eigentlich alles begonnen?
Nature Writing auf einem ganz neuen Level
Die Autorin Bettina Balàka versteht es, Geschichte, Forschung und literarische Erzählung über ein so weitreichendes Thema wie „Natur und Mensch“ auf beeindruckende Weise zu vereinen. In einer Reihe von Essays arbeitet sie dieses ambivalente Verhältnis auf: subjektiv und wissenschaftlich, historisch und persönlich, gejätet und verwildert, analytisch und experimentell. Sie schreibt von Überfischung und Meereserforschung, Tierhaltung und Veganismus, Klimakatastrophe und Verehrung – und darüber, dass es nicht nur ein individuelles Umdenken braucht, sondern politische Entscheidungen: für diesen Planeten.
Bettina Balàka, straft jede Trennung von E und U Lügen – in ihren Romanen zeigt sie, wie spielerisch man literarisches Niveau, lebendige Figurenzeichnung, Wissen und feinsinnigen Humor mit guter Dramaturgie verbinden und damit grandios unterhalten kann. Geboren 1966 in Salzburg, lebt sie als freie Schriftstellerin in Wien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Theaterstücke und Hörspiele. Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Körner-Preis (2004), dem Salzburger Lyrikpreis (2006, gemeinsam mit Hans Augustin) und dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis (2008). Es erschienen: „Eisflüstern“. Roman (2006), „Schaumschluchten“. Gedichte (2009). Bei Haymon: „Auf offenem Meer“. Erzählungen (2010), „Kassiopeia“. Roman (2012, HAYMONtb 2013), „Unter Menschen“. Roman (2014) sowie „Die Prinzessin von Arborio“. Roman (2016). Neben Romanen veröffentlicht Bettina Balàka Essays zum Zeitgeschehen, „Kaiser, Krieger, Heldinnen. Exkursionen in die Gegenwart der Vergangenheit“ (Haymon 2018). Zuletzt erschienen der historische Roman „Der Zauberer vom Cobenzl“ (Haymon 2023), der Gedichtband „Die glücklichen Kinder der Gegenwart“ (Haymon 2024), Im die Essaysammlung „Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen“ (Haymon 2024) bei Haymon. Ab Frühjahr 2025 bei Haymon: die Reihe „Haymon Her Story: Wiederentdeckte Literatur von Frauen“ (herausgegeben von Bettina Balàka).
Quelle: haymonverlag.at
Ein sicherer Ort
Wie es ist, wenn eine Katastrophe den Großteil der Menschheit auslöscht, hat uns Johanna
Grillmayer in ihrem Debüt That’s life in Dystopia eindrucksvoll vor Augen geführt: Als hätte
jemand den Reset-Knopf gedrückt, musste die verschont gebliebene Gruppe rund um Jola
ihr Dasein auf neue Beine stellen und die Basis für ihr tägliches Überleben schaffen.
Ein sicherer Ort setzt im Jahr zehn nach dem „Ereignis“ ein: Auf der Suche nach Resten von
Zivilisation begibt sich Jola mit kleiner Gefolgschaft nach Wien, das kaum wiederzuerkennen
ist. Zurück in ihrem Dorf erweist sich der Aufbau einer neuen Gesellschaft als schwierig. Die
Situation eskaliert, als einer der Gruppe einem Verbrechen zum Opfer fällt. Jola und ihre zu
Teenagern herangewachsenen Töchter geraten in einen Sturm aus Gewalt, Konflikten und
erotischen Verstrickungen. Doch aufgeben ist keine Option, im Gegenteil: Zukunftsweisende
Projekte warten auf Jola und ihre Leute, nicht zuletzt die Suche nach einem sicheren Ort...
Als stilsichere Erzählerin mit hoher Empathie für ihre Figuren und einer guten Dosis Humor
erweist sich Johanna Grillmayer auch im zweiten Band ihrer Dystopia-Reihe. Und ja: Es ist
wieder ein Pageturner!
Johanna Grillmayer, geboren 1974 in Wien, wo sie mit ihrer Familie auch lebt. Studium der
Geschichte an der Universität Wien. Arbeitet als Redakteurin beim ORF.
Ein sicherer Ort ist die Fortsetzung von Johanna Grillmayers sehr erfolgreichem Romandebüt
That’s life in Dystopia. Ein weiterer Band ist in Arbeit.
Quelle: https://www.muerysalzmann.com/belletristik/ein-sicherer-ort

Ricarda Messner – „Wo der Name wohnt“
Lilli Polansky – „Gratulieren müsst ihr mir nicht“
12.03.2025, 19:30 Uhr, Bibliothek Traun, Bahnhofstr. 21, 4050 Traun
Lesungen & Gespräche // Debütabend
Moderation: Günter Kaindlstorfer
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Traun
Fotocredit:
Ricarda Messner©Diana Pfammatter
Lilli Polansky©Teresa Novotny
Wo der Name wohnt
Hausnummer 36 und 37, hier in Berlin haben sie jahrelang in direkter Nachbarschaft gelebt. Als Kind spielte die Enkeltochter Tischtennis auf dem Glastisch im Wohnzimmer der Großeltern. Als Erwachsene löst sie deren Wohnung schließlich auf, bringt Besteck, Töpfe und Musikkassetten nach nebenan zu sich. Und sie will noch etwas bewahren: Levitanus, den Familiennamen. Der Wunsch, den Namen wieder anzunehmen, begleitet sie nicht nur im Alltag, sondern führt sie auch nach Riga. Sie folgt den Worten ihres Urgroßvaters Salomon und findet ein Fenster im ehemaligen Rigaer Ghetto, das eng mit ihrer Familiengeschichte verknüpft ist – und sie zeichnet die Bewegungen von vier Generationen nach, vom sowjetischen Lettland der siebziger Jahre bis nach Deutschland.
Ricarda Messner erzählt in ihrem Debütroman vom Ort ihrer Erinnerungen, kehrt immer wieder zurück zum Leben in zwei Wohnungen, nähert sich Verlusten und Lücken, verbindet Heute und Gestern. Wo der Name wohnt lässt so zärtlich wie klar eine Familie aufleben und bewahrt ihre Geschichten.
Ricarda Messner, geboren 1989, ist Mitbegründerin und Herausgeberin des Flaneur Magazins, das sich pro Ausgabe einer Straße in einer anderen Stadt widmet und mehrfach ausgezeichnet wurde. Wo der Name wohnt ist ihr Debütroman, für den sie das Alfred-Döblin-Stipendium erhielt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Quelle: suhrkamp.de
Gratulieren müsst ihr mir nicht
Alles fängt mit einer bleiernen Müdigkeit an. Doch Lilli hat keine Zeit, müde zu sein. Seit sie denken kann, muss sie sich mehr anstrengen als andere. Zu Hause, weil sie und ihre Mutter zu zweit zurechtkommen müssen. In Freundschaften, weil sie nie so richtig dazugehört. In der Schule, weil sie immer die Zahlen verdreht. Jetzt, wo Lilli kurz vor der Matura steht, kann sie ihre Müdigkeit nur ignorieren. Bis zum Zusammenbruch. Lillis Herz, stellt sich heraus, schlägt nicht schnell genug, sie benötigt einen Herzschrittmacher. Bislang hatten Lillis Probleme alle mit dem Leben zu tun. Plötzlich muss sie ums Überleben kämpfen … Als reichte das nicht, trennt sich kurz vor der Operation ihr Freund von ihr. Und ein gebrochenes Herz kann auch ein Herzschrittmacher nicht heilen.
Ein ergreifender Debütroman voller Humor über eine junge Frau, die, während sie gerade erst ins Leben findet, dem Tod ins Auge blicken muss. Und die sich härter und früher als die meisten Menschen mit der Frage konfrontiert sieht, was am Ende wirklich zählt.
Lilli Polansky könnte mit ihrem Namen auch leicht Schauspielerin oder EU-Kommissarin werden, doch sie entschied sich ausgerechnet dafür, einen Roman zu schreiben. Nun muss sie beinahe täglich die Frage verneinen, ob sie unter einem Pseudonym oder ihrem Spitznamen veröffentlicht. 2001 in Wien geboren, lebt und studiert sie dort heute.
Quelle: schoeffling.de

Francesca Melandri – „Kalte Füße“
Lesung & Gespräch
Moderation: Imogena Doderer
Dolmetsch: Ilse Kratochvil
21.04.2025, 19:30 Uhr, Museum Arbeitswelt, Gaswerkgasse 1, 4400 Steyr
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Museum Arbeitswelt
oder:
https://shop.museumarbeitswelt.at/
Fotocredit:
Francesca Melandri©Gallimard Francesca Mantovani
Was bedeutet Krieg? Und was, wenn man auf der falschen Seite kämpft? Francesca Melandri erzählt die Geschichte ihres eigenen Vaters – und bringt die Stille einer ganzen Generation zum Sprechen. Eine zutiefst persönliche Spurensuche: ein unerlässliches Buch zum Verständnis unserer Gegenwart.
Ein Militärlazarett in Venedig. Desinfektionsmittel, Fieberschweiß, der unerträgliche Gestank von Wundbrand. Der Sohn liegt im hintersten Bett, er schläft. Die Mutter hebt die Decke am unteren Ende an. Zwei Beine, zwei Füße. Eins, zwei, drei, sie zählt die Zehen – bis zum zehnten. Vorsichtig legt sie die Decke zurück: Endlich kann sie in Ohnmacht fallen.
Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der »Rückzug aus Russland« hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt – auch in der Familie von Francesca Melandri. Ihr Vater hat ihn überlebt.
Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Es ist vor allem die Ukraine, in der der Vater gewesen ist. Was hat er dort wirklich erlebt, warum war er überhaupt dort?
Francesca Melandris »Kalte Füße« ist ein berührendes Zwiegespräch mit einem geliebten Menschen: ein unerschrockenes Buch über das, was der Krieg gestern wie heute in Körpern und Köpfen anrichtet, über das Erzählen als Überlebenskunst – und unsere historische Verantwortung angesichts des Angriffs auf die Ukraine.
»Francesca Melandri verwebt menschliche Schicksale meisterhaft mit der großen Geschichte Europas.« Andrej Kurkow
Francesca Melandri, geboren in Rom, gehört zu den beliebtesten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Melandri hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern für Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht. Mit ihrem ersten Roman »Eva schläft« wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman »Über Meereshöhe« wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr dritter Roman »Alle, außer mir« wurde 2018 zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gewählt, erlebte zahlreiche Nachauflagen und stand zehn Wochen lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Quelle: www.wagenbach.de

Francesca Melandri – „Kalte Füße“
Lesung & Gespräch
Moderation: Günter Kaindlstorfer
Dolmetsch: Ilse Kratochvil
22.04.2025, 19:30 Uhr, Pfarrheim Bad Ischl, Auböckplatz 6c, 4820 Bad Ischl
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Bad Ischl
Fotocredit:
Francesca Melandri©Gallimard Francesca Mantovani
Was bedeutet Krieg? Und was, wenn man auf der falschen Seite kämpft? Francesca Melandri erzählt die Geschichte ihres eigenen Vaters – und bringt die Stille einer ganzen Generation zum Sprechen. Eine zutiefst persönliche Spurensuche: ein unerlässliches Buch zum Verständnis unserer Gegenwart.
Ein Militärlazarett in Venedig. Desinfektionsmittel, Fieberschweiß, der unerträgliche Gestank von Wundbrand. Der Sohn liegt im hintersten Bett, er schläft. Die Mutter hebt die Decke am unteren Ende an. Zwei Beine, zwei Füße. Eins, zwei, drei, sie zählt die Zehen – bis zum zehnten. Vorsichtig legt sie die Decke zurück: Endlich kann sie in Ohnmacht fallen.
Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der »Rückzug aus Russland« hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt – auch in der Familie von Francesca Melandri. Ihr Vater hat ihn überlebt.
Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Es ist vor allem die Ukraine, in der der Vater gewesen ist. Was hat er dort wirklich erlebt, warum war er überhaupt dort?
Francesca Melandris »Kalte Füße« ist ein berührendes Zwiegespräch mit einem geliebten Menschen: ein unerschrockenes Buch über das, was der Krieg gestern wie heute in Körpern und Köpfen anrichtet, über das Erzählen als Überlebenskunst – und unsere historische Verantwortung angesichts des Angriffs auf die Ukraine.
»Francesca Melandri verwebt menschliche Schicksale meisterhaft mit der großen Geschichte Europas.« Andrej Kurkow
Francesca Melandri, geboren in Rom, gehört zu den beliebtesten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Melandri hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern für Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht. Mit ihrem ersten Roman »Eva schläft« wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman »Über Meereshöhe« wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr dritter Roman »Alle, außer mir« wurde 2018 zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gewählt, erlebte zahlreiche Nachauflagen und stand zehn Wochen lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Quelle: www.wagenbach.de
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