Programm und Tickets

Jo Lendle – „Die Himmelsrichtungen“
14.02.2025, 19:30 Uhr, Buchhandlung Kurdirektion, Bahnhofstr. 6, 4820 Bad Ischl
Lesung & Gespräch
Moderation: Renata Schmidtkunz
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Buchhandlung Kurdirektion
Fotocredit:
Jo Lendle©Heike Bogenberger
Die Himmelsrichtungen
„Solange ich rede, bin ich am Leben. Solange ich fliege. Die letzte Gewissheit, die mir bleibt: Wenn ich niemals lande, werde ich nicht gestorben sein.“
Es ist der 2. Juli 1937, in ihrer Lockheed Electra fliegt Amelia Earhart hoch über dem Ozean. Die Schatten der Wolken sehen aus wie Inseln. Sie steht kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Dies ist die schwerste Etappe.
Jo Lendle erzählt die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia fliegt, sie schreibt, sie setzt sich für Frauen ein – ein Vorbild. Doch sie hadert mit all den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Also hebt sie ab und lässt alles hinter sich, ohne Kompromisse.
»Die Himmelsrichtungen« ist das Porträt eines ungeheuer mutigen, charismatischen, eigensinnigen Menschen. Es ist eine Liebesgeschichte mit wechselnden Beteiligten – manche erstaunlich, andere flüchtig wie Wolken. Und es ist ein Roman über die Erinnerung und wie sie sich allmählich entblättert. Jede Schicht zeigt die Vergangenheit in einem neuen Licht. Wie soll man diese Geschichte anders erzählen als rückwärts? Amelia weiß noch nicht, dass es der letzte Tag ihres Lebens ist.
Quelle: penguin.de
Jo Lendle, wurde 1968 geboren. Er studierte Literatur, Kulturwissenschaften und Philosophie und war ab 1997 am Aufbau des Literaturprogramms im DuMont Buchverlag beteiligt, dessen Verleger er 2010 wurde. Daneben war er als Gastprofessor und Dozent an den Universitäten Leipzig, Hildesheim, München und Biel tätig. Seit 2014 ist Jo Lendle Verleger der Hanser Literaturverlage. Er ist Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente und Mitglied im Stiftungsrat des Literaturhauses München, im Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und im Kuratorium des Deutschen Literaturfonds sowie Juror des Deutschen Buchhandlungspreises.
Quelle: hanser-literaturverlage.de

Sandra Richter – „Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben“
28.02.2025, 19:30 Uhr, Markthaus, Marktplatz 9, 4501 Neuhofen/Krems
Lesung & Gespräch // Hommage auf Rainer Maria Rilke
Moderation: Johanna Öttl
Fotocredit:
Sandra Richter©David Ausserhofer
Rainer Maria Rilke oder Das offene Leben
Offen sein und schreiben, mehr wollte Rilke nicht: ein bescheidener und zugleich anspruchsvoller Wunsch. Als Autor erfuhr er »das ganze Leben [...], als ob es mit allen seinen Möglichkeiten mitten durch ihn durchginge«. Allerdings auch mit all seinen Widersprüchen: Rilke floh vor seinen Musen und konnte ohne sie nicht sein, beklagte die Folgen des menschengemachten Fortschritts und begeisterte sich für die Technik, er liebte das einfache Leben und hatte eine ausgeprägte Vorliebe für schöne Dinge und Wohnsitze. Er schuf mit den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge einen der ersten modernen Romane und epochemachende Gedichtzyklen, deren Ausdruckskraft bis heute nachwirkt.
Sandra Richter, Literaturwissenschaftlerin und Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, arbeitet mit neuen Quellen, die mit Ankauf des großen Rilke-Archivs 2022 nach Marbach gelangt sind. In ihrer Biographie erscheint der Autor in neuem Licht: Nicht der weltabgewandte Einsiedler, zu dem er sich gern stilisierte, sondern robust, durchsetzungsfähig, alert in Gesellschaft, heiter und selbstironisch und in Finanzdingen beschlagener, als man gemeinhin annimmt. Diese Biographie macht deutlich, warum es sich heute in besonderer Weise lohnt, Rilke wieder zu lesen: Er lebte in schwierigen Zeiten, und er verarbeitete sie mit einer Wucht, die vielleicht nur im Angesicht existenzieller Bedrohung glaubhaft wirkt.
Sandra Richter, geboren 1973 in Kassel, seit 2008 Professorin für Neuere deutsche Literatur in Stuttgart, seit 2019 Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, das 2025/26 eine Ausstellung und Veranstaltungen über Rilke und sein Werk plant. Sie veröffentlichte außerdem Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur (2017).
Quelle: suhrkamp.de

Bettina Balàka – „Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen – Eine ungeordnete Kulturgeschichte der Natur“
Johanna Grillmayer – „Ein sicherer Ort“
06.03.2025, 19:30 Uhr, Gemeindesaal, Marktplatz 7, 4100 Ottensheim
Lesung & Gespräch // Autor:innen im Gespräch
Tickets - Bettina Balàka - Johanna Grillmayer
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Ottensheim
Fotocredit:
Bettina Balaka©Alain Barbero
Johanna Grillmayer©Zita Klimek
Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen – Eine ungeordnete Kulturgeschichte der Natur
Toxic Relationship - der Mensch und die Natur
Zwischen Lovebombing, Grenzenlosigkeit und Zerstörung
Wir haben die Natur kartiert und taxonomiert, wir lieben und vernichten sie zugleich. Kognitive Dissonanz ist unser Alltag. Dabei kontrastiert das permanente Bedürfnis, Tiere, Pflanzen, Ökosysteme unter Kontrolle zu bringen und nutzbar zu machen, mit dem mittlerweile ebenso großen Bedürfnis, die Wildnis zu sehen, zu bereisen, zu genießen. Der Wunsch, Ordnung durch Bodenversiegelung herzustellen, geht einher mit der Sehnsucht, der Asphaltwüste der Städte zu entfliehen und in Wäldern aufzutanken. Man will das Unberührte berühren, idealerweise als erste und einzige Person, aber auch sicher und klimatisiert – und weiß um das Paradoxon. Wohin uns das führt? In den Abgrund.
„Das einzige Tier, das seinen eigenen Lebensraum vernichtet, ist der Mensch.“
Die erobernde Beziehung des Menschen zu Umwelt und Mitgeschöpfen hat tiefe Wurzeln in der Tradition und Religion. Es gibt eine Fülle von bizarren Verhaltensweisen und Meinungen auszuloten. Man will fühlenden, intelligenten Lebewesen möglichst nahe sein und sperrt sie daher ein. Demgegenüber steht etwa der amerikanische Anwalt Steven Wise, der dafür kämpft, zumindest Menschenaffen, Elefanten und Meeressäugern aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten Persönlichkeitsrechte zu geben. Dabei gibt es viele Wildtiere bereits nur mehr in Gefangenschaft. Was von ihnen in ihrer natürlichen Umgebung noch übrig ist, wird gierig beforscht. Doch wie und wann hat das eigentlich alles begonnen?
Nature Writing auf einem ganz neuen Level
Die Autorin Bettina Balàka versteht es, Geschichte, Forschung und literarische Erzählung über ein so weitreichendes Thema wie „Natur und Mensch“ auf beeindruckende Weise zu vereinen. In einer Reihe von Essays arbeitet sie dieses ambivalente Verhältnis auf: subjektiv und wissenschaftlich, historisch und persönlich, gejätet und verwildert, analytisch und experimentell. Sie schreibt von Überfischung und Meereserforschung, Tierhaltung und Veganismus, Klimakatastrophe und Verehrung – und darüber, dass es nicht nur ein individuelles Umdenken braucht, sondern politische Entscheidungen: für diesen Planeten.
Bettina Balàka, straft jede Trennung von E und U Lügen – in ihren Romanen zeigt sie, wie spielerisch man literarisches Niveau, lebendige Figurenzeichnung, Wissen und feinsinnigen Humor mit guter Dramaturgie verbinden und damit grandios unterhalten kann. Geboren 1966 in Salzburg, lebt sie als freie Schriftstellerin in Wien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Theaterstücke und Hörspiele. Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Körner-Preis (2004), dem Salzburger Lyrikpreis (2006, gemeinsam mit Hans Augustin) und dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis (2008). Es erschienen: „Eisflüstern“. Roman (2006), „Schaumschluchten“. Gedichte (2009). Bei Haymon: „Auf offenem Meer“. Erzählungen (2010), „Kassiopeia“. Roman (2012, HAYMONtb 2013), „Unter Menschen“. Roman (2014) sowie „Die Prinzessin von Arborio“. Roman (2016). Neben Romanen veröffentlicht Bettina Balàka Essays zum Zeitgeschehen, „Kaiser, Krieger, Heldinnen. Exkursionen in die Gegenwart der Vergangenheit“ (Haymon 2018). Zuletzt erschienen der historische Roman „Der Zauberer vom Cobenzl“ (Haymon 2023), der Gedichtband „Die glücklichen Kinder der Gegenwart“ (Haymon 2024), Im die Essaysammlung „Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen“ (Haymon 2024) bei Haymon. Ab Frühjahr 2025 bei Haymon: die Reihe „Haymon Her Story: Wiederentdeckte Literatur von Frauen“ (herausgegeben von Bettina Balàka).
Quelle: haymonverlag.at
Ein sicherer Ort
Wie es ist, wenn eine Katastrophe den Großteil der Menschheit auslöscht, hat uns Johanna
Grillmayer in ihrem Debüt That’s life in Dystopia eindrucksvoll vor Augen geführt: Als hätte
jemand den Reset-Knopf gedrückt, musste die verschont gebliebene Gruppe rund um Jola
ihr Dasein auf neue Beine stellen und die Basis für ihr tägliches Überleben schaffen.
Ein sicherer Ort setzt im Jahr zehn nach dem „Ereignis“ ein: Auf der Suche nach Resten von
Zivilisation begibt sich Jola mit kleiner Gefolgschaft nach Wien, das kaum wiederzuerkennen
ist. Zurück in ihrem Dorf erweist sich der Aufbau einer neuen Gesellschaft als schwierig. Die
Situation eskaliert, als einer der Gruppe einem Verbrechen zum Opfer fällt. Jola und ihre zu
Teenagern herangewachsenen Töchter geraten in einen Sturm aus Gewalt, Konflikten und
erotischen Verstrickungen. Doch aufgeben ist keine Option, im Gegenteil: Zukunftsweisende
Projekte warten auf Jola und ihre Leute, nicht zuletzt die Suche nach einem sicheren Ort...
Als stilsichere Erzählerin mit hoher Empathie für ihre Figuren und einer guten Dosis Humor
erweist sich Johanna Grillmayer auch im zweiten Band ihrer Dystopia-Reihe. Und ja: Es ist
wieder ein Pageturner!
Johanna Grillmayer, geboren 1974 in Wien, wo sie mit ihrer Familie auch lebt. Studium der
Geschichte an der Universität Wien. Arbeitet als Redakteurin beim ORF.
Ein sicherer Ort ist die Fortsetzung von Johanna Grillmayers sehr erfolgreichem Romandebüt
That’s life in Dystopia. Ein weiterer Band ist in Arbeit.
Quelle: https://www.muerysalzmann.com/belletristik/ein-sicherer-ort

Ricarda Messner – „Wo der Name wohnt“
Lilli Polansky – „Gratulieren müsst ihr mir nicht“
12.03.2025, 19:30 Uhr, Bibliothek Traun, Bahnhofstr. 21, 4050 Traun
Lesungen & Gespräche // Debütabend
Moderation: Günter Kaindlstorfer
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Traun
Fotocredit:
Ricarda Messner©Diana Pfammatter
Lilli Polansky©Teresa Novotny
Wo der Name wohnt
Hausnummer 36 und 37, hier in Berlin haben sie jahrelang in direkter Nachbarschaft gelebt. Als Kind spielte die Enkeltochter Tischtennis auf dem Glastisch im Wohnzimmer der Großeltern. Als Erwachsene löst sie deren Wohnung schließlich auf, bringt Besteck, Töpfe und Musikkassetten nach nebenan zu sich. Und sie will noch etwas bewahren: Levitanus, den Familiennamen. Der Wunsch, den Namen wieder anzunehmen, begleitet sie nicht nur im Alltag, sondern führt sie auch nach Riga. Sie folgt den Worten ihres Urgroßvaters Salomon und findet ein Fenster im ehemaligen Rigaer Ghetto, das eng mit ihrer Familiengeschichte verknüpft ist – und sie zeichnet die Bewegungen von vier Generationen nach, vom sowjetischen Lettland der siebziger Jahre bis nach Deutschland.
Ricarda Messner erzählt in ihrem Debütroman vom Ort ihrer Erinnerungen, kehrt immer wieder zurück zum Leben in zwei Wohnungen, nähert sich Verlusten und Lücken, verbindet Heute und Gestern. Wo der Name wohnt lässt so zärtlich wie klar eine Familie aufleben und bewahrt ihre Geschichten.
Ricarda Messner, geboren 1989, ist Mitbegründerin und Herausgeberin des Flaneur Magazins, das sich pro Ausgabe einer Straße in einer anderen Stadt widmet und mehrfach ausgezeichnet wurde. Wo der Name wohnt ist ihr Debütroman, für den sie das Alfred-Döblin-Stipendium erhielt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Quelle: suhrkamp.de
Gratulieren müsst ihr mir nicht
Alles fängt mit einer bleiernen Müdigkeit an. Doch Lilli hat keine Zeit, müde zu sein. Seit sie denken kann, muss sie sich mehr anstrengen als andere. Zu Hause, weil sie und ihre Mutter zu zweit zurechtkommen müssen. In Freundschaften, weil sie nie so richtig dazugehört. In der Schule, weil sie immer die Zahlen verdreht. Jetzt, wo Lilli kurz vor der Matura steht, kann sie ihre Müdigkeit nur ignorieren. Bis zum Zusammenbruch. Lillis Herz, stellt sich heraus, schlägt nicht schnell genug, sie benötigt einen Herzschrittmacher. Bislang hatten Lillis Probleme alle mit dem Leben zu tun. Plötzlich muss sie ums Überleben kämpfen … Als reichte das nicht, trennt sich kurz vor der Operation ihr Freund von ihr. Und ein gebrochenes Herz kann auch ein Herzschrittmacher nicht heilen.
Ein ergreifender Debütroman voller Humor über eine junge Frau, die, während sie gerade erst ins Leben findet, dem Tod ins Auge blicken muss. Und die sich härter und früher als die meisten Menschen mit der Frage konfrontiert sieht, was am Ende wirklich zählt.
Lilli Polansky könnte mit ihrem Namen auch leicht Schauspielerin oder EU-Kommissarin werden, doch sie entschied sich ausgerechnet dafür, einen Roman zu schreiben. Nun muss sie beinahe täglich die Frage verneinen, ob sie unter einem Pseudonym oder ihrem Spitznamen veröffentlicht. 2001 in Wien geboren, lebt und studiert sie dort heute.
Quelle: schoeffling.de

Mithu Sanyal – „Antichristie“
14.03.2025, 19:30 Uhr, Museum Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7, 4400 Steyr
Lesung & Gespräch //
Moderation: Petra Nagenkögel
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und Museum Arbeitswelt
Fotocredit:
Mithu Sanyal©Carolin Windel
Antichristie
Nach dem Erfolgsdebüt „Identitti“ endlich der neue Roman von Mithu Sanyal!
London 2022, die Königin ist tot! An den Trauernden vorbei rennt Durga: internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen, und voller Appetit auf Rebellion und Halluzinationen. Erzählte Mithu Sanyals gefeiertes Debüt „Identitti“ von Identitätspolitik, fragt „Antichristie“ nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen. Durga soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch auf einmal ist es 1906, und sie trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Was wäre richtiger Widerstand in einer falschen Welt? Niemand schreibt so aberwitzig, klug und liebend wie Mithu Sanyal. „Antichristie“ bringt die ganze Welt in die deutschsprachige Literatur.Ricarda Messner, geboren 1989, ist Mitbegründerin und Herausgeberin des Flaneur Magazins, das sich pro Ausgabe einer Straße in einer anderen Stadt widmet und mehrfach ausgezeichnet wurde. Wo der Name wohnt ist ihr Debütroman, für den sie das Alfred-Döblin-Stipendium erhielt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch "Vulva. Das unsichtbare Geschlecht", 2016 "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens". 2021 erschien bei Hanser ihr erster Roman "Identitti", der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.
Quelle: hanser-literaturverlage.de

Lydia Mischkulnig – „Beau Rivage: eine Rückkehr“
18.03.2025, 19:30 Uhr, Leseraum Bibliothek Ottensheim, Bahnhofstr. 7, 4100 Ottensheim
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Günter Kaindlstorfer
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Ottensheim
Fotocredit:
Lydia Mischkulnig©Minitta Kandlbauer
Beau Rivage: eine Rückkehr
Hotel Beau Rivage, schönes Ufer: Hier landet Karl nach seiner Rückkehr und soll seinen Bericht für das Internationale Rote Kreuz ablegen. Er war ein Jahr lang in Afghanistan, hat Einsätze und abgeschobene Menschen betreut. Jetzt ist er selbst der Rückkehrer – und fühlt sich fremd. Seine Frau hat ihn nicht vom Flughafen abgeholt, seine minderjährige Tochter ist in Nöten und ein zwielichtiger Bekannter seines Vaters will ihn in dubiose Geschäfte verwickeln.
Karl, der einst als Weltverbesserer loszog, ist mit einer Realität konfrontiert, in der das Gute keinen Platz zu haben scheint. Globale und private Zwänge vermengen sich. Was wäre »die beste aller Welten« für Karl? Lydia Mischkulnig erzählt von den leisen, unerhörten Momenten, in denen das Leben auseinanderbricht und sich neu formt. Ein kraftvoller, vielschichtiger, spannender Roman über Familie, Liebe und die Suche nach dem »eigenen« Platz in einer brüchigen Welt.
Lydia Mischkulnig 1963 in Klagenfurt geboren, lebt und arbeitet in Wien. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, Manuskripte-Preis, Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien, Österreichischer Förderpreis für Literatur, Joseph-Roth-Stipendium, Veza-Canetti-Preis und Johann-Beer-Literaturpreis sowie den Würdigungspreis des Landes Kärnten für Literatur. Zuletzt erschien ihr Roman »Die Richterin« (Haymon 2020).
www.lydiamischkulnig.net
Quelle: leykamverlag.at

Monika Helfer – „Wie die Welt weiterging – Geschichten für jeden Tag“
28.03.2025, 19:30 Uhr, Pfarrheim Bad Ischl, Auböckplatz 6c, 4820 Bad Ischl
Lesung & Gespräch //
Moderation: Winfried Kronsteiner
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Bad Ischl
Fotocredit:
Monika Helfer©Sabine Lohmueller
Wie die Welt weiterging – Geschichten für jeden Tag
365 Geschichten über uns Menschen. Eine Schatzkiste von Monika Helfer, der Meisterin der kurzen Form
365 Geschichten über die Welt und das Leben – persönlich, ehrlich, klug. Monika Helfer macht aus kleinen Alltäglichkeiten große Erzählungen, erzählt mitreißend von Abenteuern und Begegnungen, unternimmt literarische Streifzüge durch die Natur. Im Rhythmus eines ganzen Jahres zieht uns dieses Lebensbuch hinein in das reiche Universum einer großen Schriftstellerin, voller Merkwürdigkeiten, voller Schönheit. Nach der Lektüre bleiben das Glück und der Trost, der Spezies Mensch anzugehören, die so wunderbar, so grausig, so schön, so verrückt, so traurig, so lustig ist. – „Wie Annie Ernaux ist Monika Helfer eine Meisterin der kurzen Form“, Die Zeit
Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, lebt in Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, dem Solothurner Literaturpreis und dem Johann-Peter-Hebel-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen bei Hanser ihre Romane »Vati« (2021), mit dem sie für den Deutschen Buchpreis nominiert war, »Löwenherz« (2022) und »Die Jungfrau« (2023) sowie »Wie die Welt weiterging« (2024).
Quelle: hanser-literaturverlage.de

NEUES FORMAT
Deutsch-österreichische Freundschaft
Klaus Kastberger im Gespräch mit Wiebke Porombka und Vea Kaiser
31.03.25, 19:30, Im Kepler Salon, Rathausgasse 5, 4020 Linz
Neues Format für öffentliche Buchbesprechungen in Oberösterreich! Literaturkritik als Kunst
Eintritt frei!
Anmeldungen unter:
Die Geschichte der deutschsprachigen Literatur ist eine Geschichte der Missverständnisse
zwischen Österreich und Deutschland. Was hilft aus solchen Verirrungen? Wir probieren es in
diesem neuen Veranstaltungsformat einmal mit deutsch-österreichischer Freundschaft. Der
zutiefst österreichische – weil: Grazer – Literaturprofessor Klaus Kastberger, der aber
eigentlich eh ein Gmundner ist, trifft mit der aus Bremen stammenden Nordpflanze Wiebke
Porombka auf eine der bekanntest deutschen Literaturkritikerinnen. Beiden haben ein Buch
nominiert, das sie für spezifisch bundesdeutsch bzw. (ober)österreichisch halten. Freuen Sie
sich auf ein mit Sicherheit lebendiges Gespräch über Julia Schochs soeben erschienenen
dritten Band ihrer Biographie einer Frau sowie den neuesten literarischen Wurf unseres
allseits beliebten Austrofred. Die bekannte Wiener Autorin Vea Kaiser, die eigentlich aus St.
Pölten kommt, steuert mit Vicki Baums Bestseller Menschen im Hotel einen Klassiker bei, der
die Spannweite zwischen Österreich-Ungarn und dem Berlin der Weimarer Republik noch
einmal ganz anders durchmisst. Zum Abschluss gibt es ein Bücherquiz mit tollen Preisen!

Lisa-Viktoria Niederberger – „Dunkelheit – Ein Plädoyer“
Stefanie Jaksch – „Über das Helle – Radikale Zuversicht in herausfordernden Zeiten“
Lesungen & Gespräche //
Autor:innen im Gespräch
01.04.2025, 19:30 Uhr, Eferdinger Gastzimmer, Schmiedstraße 11, 4070 Eferding
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Eferdinger Gastzimmer.
Tickets - Lisa-Viktoria Niederberger / Stefanie Jaksch
Fotocredit:
Lisa-Viktoria Niederberger©Zoe Goldstein
Stefanie Jaksch©Fotowerk Aichner
Dunkelheit – Ein Plädoyer
Über die Bedeutung der Dunkelheit – Warum wir sie verloren haben und doch nicht ohne sie leben können.
Mit Dunkelheit verbinden wir Gefahr, Angst und Einsamkeit. Das Bild einer Frau, die mit dem Pfefferspray in der Hand nach Hause eilt. Die Monster unter dem Bett, die sich zeigen, sobald das Licht erlischt. Der Tod, vor dem wir uns fürchten. Gleichzeitig ziehen uns das Finstere und die Nacht an, sie faszinieren uns, waren schon immer Teil der (Pop-)Kultur und Kunst. Das Spiel von Schatten und Licht gehört seit jeher dazu. Dunkelheit bedeutet Schrecken und Schönheit.
Doch nach und nach haben wir die Dunkelheit aus unseren Leben, unseren Städten verdrängt. Lichtverschmutzung, Umweltzerstörung, der Skyglow, der uns den Schlaf raubt: Zu viel künstliches Licht wirkt sich katastrophal auf ganze Ökosysteme, Tiere und Menschen aus. Die Lösung: Es braucht positive Ansätze und eine reelle Gesetzgebung, um unsere Natur zu schützen.
Das Potenzial der Dunkelheit:
Lisa-Viktoria Niederberger fragt sich in ihrem sprachgewaltigen Essayband: Wie kann ein Leben aussehen, in dem wir der Dunkelheit wieder mehr Raum erlauben? Sie beschäftigt sich mit Dunkelheit und Machtverhältnissen, mit verborgenen Klassenunterschieden, Patriarchatskritik, mit dem Himmel und den Sternen als Kulturgut, mit Naturschutz, Arbeitsschutz, feministischen und politischen Fragestellungen.
„Dunkelheit“ ist eine literarische Spurensuche nach Ambivalenzen und Kontinuitäten rund um das Dunkle. Ein Plädoyer für die Rückkehr zu finsteren Nächten.
Lisa-Viktoria Niederberger, geboren 1988, lebt als Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin in Linz. Ihr Schreiben geht oft Zusammenhängen, feinen Verbindungen und feministischen Fragestellungen nach und scheut sich nicht, nach Schönheit auch an den allerdunkelsten Orten zu suchen. Ihre Prosa wurde u. a. mit dem Kunstförderpreis der Stadt Linz, dem Theodor-Körner-Förderpreis und dem Exil-Literaturpreis ausgezeichnet. Im März 2025 erscheinen ihre literarischen Essays über die Dunkelheit bei Haymon.
Quelle: www.haymonverlag.at
Über das Helle – Radikale Zuversicht in herausfordernden Zeiten
Die Renaissance der Hoffnung
Let there be light
Krisen, Kriege, Klimawandel – sie haben die Welt fest im Griff, das wird uns Tag für Tag vor Augen gehalten. Beim Scrollen durch Social-Media-Feeds, in den Abendnachrichten, im Podcast, der uns eigentlich Zerstreuung versprach. Wenn wir ehrlich sind, faszinieren und beschäftigen uns Katastrophenmeldungen mehr als die guten Neuigkeiten – so funktioniert die Aufmerksamkeitsökonomie. Und wir haben uns in gewisser Weise an das apokalyptische Dauerfeuer und die alltäglichen Untergangsfantasien gewöhnt. So sehr, dass wir auf das Helle in unserem Leben vergessen. Tatsächlich ist unsere Gegenwart nicht dazu angetan, uns Mut zu machen und den Optimismus nicht zu verlieren. Doch die Autorin Stefanie Jaksch begibt sich auf die Suche: nach dem Licht in dunklen Zeiten.
Dem Hellen entgegen
Mit faszinierender Klarheit geht Stefanie Jaksch dem Hellen auf den Grund und erzählt dabei von der Entdeckung des Feuers, dem Mythos des „hellen Köpfchens“, dem Potenzial der Dunkelheit, von blendender Politik und anderen Schattenseiten. Sie schreibt über Resilienzforschung und den Zusammenhang von psychischer Gesundheit und Licht. Und sie stellt die Fragen, deren Antworten wir alle herbeisehnen: Wo und wie setzt sich das Helle heute durch? Wie schaffen wir es, Zuversicht zu bewahren? Und wann betrügt uns unsere Hoffnung auf ein Happy End?
Widerstandskraft jetzt!
So sehr wir uns bessere Zeiten wünschen, manchmal auch zurück wollen in solche, die vermeintlich sorgenfrei waren, desto deutlicher rückt das Jetzt in den Vordergrund. Um an ein Morgen glauben zu können, brauchen wir positive Zugänge zu großen Herausforderungen.
Was Stefanie Jaksch auf ihrer Reise zum Licht findet: Menschen, die, wie sie selbst, das Dunkle nicht gewinnen lassen wollen und: Hoffnung. „Über das Helle“ ist ein Buch, das den Widerstand in uns erweckt. Ein Buch, auf das wir gewartet haben.
Stefanie Jaksch, geboren im fränkischen Erlangen, glaubt seit ihrer Kindheit, dass Bücher Nahrungsmittel sind. Sie war als Dramaturgin, Buchhändlerin und Verlagsleiterin für Kremayr & Scheriau tätig. Seit 2024 ist Jaksch, die sich selbst als „Wortarbeiterin“ bezeichnet, als freischaffende Moderatorin, Kuratorin und Autorin unterwegs und hat das Büro für Literatur- und Kulturarbeit „In Worten“ gegründet.

Anna Weidenholzer & Robert Schindel
Lesungen und Gespräche
Moderation: Dominika Meindl
02.04.25 19:30, Alter Schlachthof Wels, Dragonerstraße 22, 4600 Wels
Tickets nur vor Ort: € 10,00
Kein Vorverkauf
in Kooperation mit Experiment Literatur
Ankündigung Experiment Literatur
"Mit ideeller und organisatorischer Unterstützung der Initiative.Literaturschiff laden wir zwei besonders liebe Leute nach Wels. Glücklich, wer die Literatur dieser beiden Menschen mag! Und klug ist, wer weiß, dass sich das Warten auf neue Texte von Anna Weidenholzer und Robert Schindel noch ein jedes Mal gelohnt hat. Es ist auch kein Wunder, dass die beiden gut miteinander befreundet sind, denn sie teilen den melancholisch-liebevollen Blick auf diese seltsame Welt, die so oft grausam ist und immer wieder komisch.
Im Frühjahr erscheinen Anna Weidenholzers neue Erzählungen „Hier treibt mein Kartoffelherz“. Ihre Figuren stehen da wie in einem skurrilen Wimmelbild, Außenseiter in der Landschaft, nur scheinbar unverbunden. Lakonisch und mit feinem Witz zeichnet sie eine Gesellschaft, der alte Gewissheiten abhanden kommen. Robert Schindel, der soeben 80 geworden ist, darf mit Recht als einer der ganz großen Lyriker des Landes bezeichnet werden, und seine Romane stehen für sich. Wenn er sie denn schreibt: „Das Dumme an einem Roman ist ja, dass man ihn nicht nur genießen kann, wenn er fertig ist, sondern dass man ihn auch schreiben muss“, sagt Schindel im OÖN-Interview anlässlich seines 80ers. Wir freuen uns närrisch auf dieses Ereignis!
Suppe von Sonja Liegert. Büchertisch: Tina Keller (Thalia Wels)
www.literaturschiff.at/
Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach wieder einen Livestream von der Veranstaltung geben:
https://www.dorftv.at/livestream
https://www.waschaecht.at/live"

Cornelius Obonya & Florian Scheuba
Die Unüberwindlichen oder von der Presse- zur Erpresser-Freiheit
Der Investigativ-Satiriker und der Schauspieler hauen sich auf ein Packerl und wandern auf den Spuren von Karl Kraus.
04.04.2025, 19:30 Uhr, Biohof Huber zu Gunersdorf, Wallernstraße 17, 4522 Sierning
Fotocredit:
Cornelius Obonya©Sasha Ilushina
Florian Scheuba©Christian Heredia
In einer satirisch-pointierten szenischen Lesung mit Texten von Karl Kraus und Imre Bekessy, Zitaten und Gesprächen von Wolfgang Fellner, Eva Dichand und Thomas Schmid zeigen Florian Scheuba und Cornelius Obonya wie brisant und punktgenau die Kraus´sche Kritik an Käuflichkeit und Machtmissbrauch im Journalismus heute noch ist.
In seinem 1928 veröffentlichtem Bühnenstück „Die Unüberwindlichen“ hat Karl Kraus dem umstrittenen Boulevardzeitungsverleger Imre Bekessy ein literarisches Denk- und Mahnmal gesetzt. Fast 100 Jahre später lassen Enthüllungen über das Verhältnis österreichischer Boulevardmedieneigentümer zur Politik verblüffende Parallelen zu den einst von Kraus thematisierten Zuständen erkennen.
"Ein Tisch, zwei Herren, zwei Zeitalter ein- und desselben Pressewesens: Cornelius Obonya mimt im Anzug eines unternehmenden Menschen den schmierigen Verleger anno 1927, spielt die Verlegerkanaille von vor hundert Jahren mit dem schmatzenden Behagen eines Edelzuhälters.
Ihn flankierend, gibt Florian Scheuba allerlei Denkwürdigkeiten aus dem Verlegerleben Wolfgang Fellners lesend zum Besten. Das Sittenbild, das der Kabarettist, von einem milden Lächeln überschienen, entstehen lässt, wäre eines Kraus würdig gewesen. Jetzt hat es wenigstens seinen Scheuba gefunden. Nicht das Schlechteste, was der hiesigen Öffentlichkeit passieren kann." (Der Standard)

Irene Langemann – „Das Gedächtnis der Töchter“
Lesung & Gespräch
Moderation: Johannes Jetschgo
08.04.2025, 19:00 Uhr, Hotel Minichmayr, Haratzmüllerstraße 1-3, 4400 Steyr
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Hotel Minichmayr
Fotocredit:
Irene Langemann©Andrzey Walkusz
DAS GEDÄCHTNIS DER TÖCHTER
Eine Kleinstadt in Sibirien, 1969. Eisige Kälte. Die elfjährige Vera wird von ihren Mitschülern auf einer menschenleeren Straße angegriffen und als Faschistin beschimpft. Tief gedemütigt begibt das Mädchen sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Als ihre Mutter Anna sie in die Familiengeschichte einweiht, beginnt für Vera eine Reise in die Vergangenheit. Ihre Vorfahren, strenggläubige Mennoniten, sind Anfang des 19. Jahrhunderts aus Westpreußen nach Russland ausgewandert, in das Gebiet der heutigen Ostukraine. Vera erfährt die Geschichte ihrer Familie über sechs Generationen, packende Lebenswege, die sich durch die Jahrhunderte bis in die Jetztzeit spiegeln: vom bescheidenen Wohlstand der frommen Kolonisten in der Zarenzeit über unmenschliche Entbehrungen, existenzielle Not und Diskriminierung in der Sowjetdiktatur bis hin zu den idyllischen Sommern an der Küste Georgiens in den Siebzigerjahren.
Das Gedächtnis der Töchter ist die mitreißende Chronik einer deutschen Familie, die versucht, im krisengebeutelten Russland Wurzeln zu schlagen. Virtuos erklettert Irene Langemann die Ranken des Stammbaums, folgt wilden Verästelungen und lässt dabei ein eng gewobenes Geflecht aus Vergangenheit und Zukunft entstehen. Ein tiefbewegender Roman über das Suchen nach Identität in der Fremde, über die vielen Facetten von Einsamkeit und die immer neu zu schöpfende Kraft, sie zu überwinden.
Irene Langemann, 1959 in Issilkul (Sibirien) geboren, wuchs zweisprachig in einer deutschen Familie auf. Sie ging mit 17 nach Moskau, studierte Schauspielkunst und Germanistik und arbeitete als Autorin, Schauspielerin und Moderatorin. 1990 wanderte sie nach Deutschland aus. Seitdem lebt sie in Köln und arbeitet als Autorin und Regisseurin für Film und Fernsehen. Ihre Dokumentarfilme wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.
Quelle: www.mathes-seitz-berlin.de

Mieze Medusa & Yasmin Hafedh – „A.K.A. Yasmo“
POETRY SLAM
09.04.2025, 19:30 Uhr, Volksschule Micheldorf, Eingang Saal Ausspeisung, Franz-Aigner-Straße 20, 4563 Micheldorf
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bücherei Micheldorf
Fotocredit:
Mieze Medusa_Yasmin Hafedh©Carina Antl
Mieze Medusa & Yasmin Hafedh a.k.a. Yasmo: MYLF – Mothers you'd like to flow with
Österreichs bekannteste Spoken-Word-Poetinnen sind gemeinsam das Team
MYLF: Mothers you'd like to flow with. Motto ist 1000 Liebe und deswegen
hat das Team die richtigen Feindbilder: Plattitüden, Ödbären,
Pornorapper, Biedermenschen. In ihren Texten geht es um Dosenbier und
Recycling, Generationenkonflikte, Kuschelrock, den Weltuntergung,
Beyoncé, die Kunst, das Leben und um die großen Fragen: Wie ist das so
als Frau auf der Bühne? Kann man davon leben? Synchron, im Takt und
relevant.
In ihrer aktuellen Veröffentlichung "Die Krise schreibt man nicht mit
langem i, auch wenn sie riesengroß ist" finden Sie alles, was Sie auch
bei ihrer Live-Show erwartet: Teamtexte, Solotexte und Erzählungen aus
den Backstageräumen der Reisepoesie.
Mieze Medusa (*1975) ist eine österreichische Autorin, Rapperin, Slam-Poetin und Teammitglied von MYLF. Seit 2001 ist sie auf den Bühnen dieser Welt zu sehen, vor allem im Bereich Poetry Slam ist sie Allrounderin: Veranstalterin, Moderatorin, Szene-Motor und Slammerin, solo und im Team. In den letzten Jahren hat sie mit ihren Romanen »Du bist dran« (Residenz Verlag, 2021) und »Was über Frauen geredet wird« (Residenz Verlag, 2022) große Freue an längeren Textformaten entwickelt, 2023 steht sie wieder im Zeichen der fünf Minuten of Slam!
Yasmin Hafedh a.k.a. Yasmo (*1990) ist eine Wiener Rapperin, Slam-Poetin und Mitglied von Team MYLF. Seit 2007 ist sie auf den Bühnen dieser Welt zu sehen, sei es als Poetin, als Rapperin mit ihrer Band Yasmo & die Klangkantine oder als Moderatorin von Veranstaltungen von Poetry Slams bis hin zu Bundespräsidentschaftswahlkämpfen. Ja, das ist ein Wort. Hafedh gilt als eine der bedeutendsten Texterinnen Österreichs, hat unzählige Preise gewonnen und ist mit Mieze Medusa seit 2012 auch im Slam-Team MYLF zu sehen.
Quelle: https://www.lektora.de/team-mylf/

Francesca Melandri – „Kalte Füße“
Lesung & Gespräch
Moderation: Imogena Doderer
Dolmetsch: Ilse Kratochvil
21.04.2025, 19:30 Uhr, Museum Arbeitswelt, Gaswerkgasse 1, 4400 Steyr
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Museum Arbeitswelt
oder:
https://shop.museumarbeitswelt.at/
Fotocredit:
Francesca Melandri©Gallimard Francesca Mantovani
Was bedeutet Krieg? Und was, wenn man auf der falschen Seite kämpft? Francesca Melandri erzählt die Geschichte ihres eigenen Vaters – und bringt die Stille einer ganzen Generation zum Sprechen. Eine zutiefst persönliche Spurensuche: ein unerlässliches Buch zum Verständnis unserer Gegenwart.
Ein Militärlazarett in Venedig. Desinfektionsmittel, Fieberschweiß, der unerträgliche Gestank von Wundbrand. Der Sohn liegt im hintersten Bett, er schläft. Die Mutter hebt die Decke am unteren Ende an. Zwei Beine, zwei Füße. Eins, zwei, drei, sie zählt die Zehen – bis zum zehnten. Vorsichtig legt sie die Decke zurück: Endlich kann sie in Ohnmacht fallen.
Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der »Rückzug aus Russland« hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt – auch in der Familie von Francesca Melandri. Ihr Vater hat ihn überlebt.
Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Es ist vor allem die Ukraine, in der der Vater gewesen ist. Was hat er dort wirklich erlebt, warum war er überhaupt dort?
Francesca Melandris »Kalte Füße« ist ein berührendes Zwiegespräch mit einem geliebten Menschen: ein unerschrockenes Buch über das, was der Krieg gestern wie heute in Körpern und Köpfen anrichtet, über das Erzählen als Überlebenskunst – und unsere historische Verantwortung angesichts des Angriffs auf die Ukraine.
»Francesca Melandri verwebt menschliche Schicksale meisterhaft mit der großen Geschichte Europas.« Andrej Kurkow
Francesca Melandri, geboren in Rom, gehört zu den beliebtesten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Melandri hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern für Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht. Mit ihrem ersten Roman »Eva schläft« wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman »Über Meereshöhe« wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr dritter Roman »Alle, außer mir« wurde 2018 zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gewählt, erlebte zahlreiche Nachauflagen und stand zehn Wochen lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Quelle: www.wagenbach.de

Francesca Melandri – „Kalte Füße“
Lesung & Gespräch
Moderation: Günter Kaindlstorfer
Dolmetsch: Ilse Kratochvil
22.04.2025, 19:30 Uhr, Pfarrheim Bad Ischl, Auböckplatz 6c, 4820 Bad Ischl
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Bad Ischl
Fotocredit:
Francesca Melandri©Gallimard Francesca Mantovani
Was bedeutet Krieg? Und was, wenn man auf der falschen Seite kämpft? Francesca Melandri erzählt die Geschichte ihres eigenen Vaters – und bringt die Stille einer ganzen Generation zum Sprechen. Eine zutiefst persönliche Spurensuche: ein unerlässliches Buch zum Verständnis unserer Gegenwart.
Ein Militärlazarett in Venedig. Desinfektionsmittel, Fieberschweiß, der unerträgliche Gestank von Wundbrand. Der Sohn liegt im hintersten Bett, er schläft. Die Mutter hebt die Decke am unteren Ende an. Zwei Beine, zwei Füße. Eins, zwei, drei, sie zählt die Zehen – bis zum zehnten. Vorsichtig legt sie die Decke zurück: Endlich kann sie in Ohnmacht fallen.
Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der »Rückzug aus Russland« hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt – auch in der Familie von Francesca Melandri. Ihr Vater hat ihn überlebt.
Doch erst als Anfang 2022 Bilder und Orte des Kriegs in der Ukraine omnipräsent sind, wird ihr klar: Es ist vor allem die Ukraine, in der der Vater gewesen ist. Was hat er dort wirklich erlebt, warum war er überhaupt dort?
Francesca Melandris »Kalte Füße« ist ein berührendes Zwiegespräch mit einem geliebten Menschen: ein unerschrockenes Buch über das, was der Krieg gestern wie heute in Körpern und Köpfen anrichtet, über das Erzählen als Überlebenskunst – und unsere historische Verantwortung angesichts des Angriffs auf die Ukraine.
»Francesca Melandri verwebt menschliche Schicksale meisterhaft mit der großen Geschichte Europas.« Andrej Kurkow
Francesca Melandri, geboren in Rom, gehört zu den beliebtesten italienischen Autorinnen der Gegenwart. Melandri hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern für Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht. Mit ihrem ersten Roman »Eva schläft« wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman »Über Meereshöhe« wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr dritter Roman »Alle, außer mir« wurde 2018 zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gewählt, erlebte zahlreiche Nachauflagen und stand zehn Wochen lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Quelle: www.wagenbach.de

Martin Prinz – „Die letzten Tage“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Marlene Gölz
26.04.2025, 19:30 Uhr, Eferdinger Gastzimmer, Schmiedstraße 11, 4070 Eferding
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Eferdinger Gastzimmer
Fotocredit:
Martin Prinz©Lukas Beck
Die letzten Tage
Ein erschütternder Tatsachenroman über einen einzigartigen Fall österreichischer Zeitgeschichte
Eine Talöffnung in den Ostalpen, April 1945, die Tage des »Tausendjährigen Reiches« sind gezählt. Innerhalb kürzester Zeit ist es auf ein Nichts geschrumpft, und am Rand dieses Nichts steht die Rote Armee und wartet, bis die Schlacht um Wien entschieden ist. Wo alles längst zu spät ist, aber eben noch nicht alles vorbei, errichtet Kreisleiter Johann Braun sein höchstpersönliches Standgericht, ein privates Mordregime. Willkürlich werden Menschen abgeurteilt, mit denen er oder einer seiner Helfer eine Rechnung offen hat, »politisch Unzuverlässige«, vermeintliche Deserteure, Angeschwärzte, Männer wie Frauen, Ältere und Jüngere, Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.
Martin Prinz erzählt vom Ungeheuerlichen, nüchtern und den Tatsachen verpflichtet. Das ist möglich, weil den Mördern von damals wenig später der Prozess gemacht wurde. Weil das Monströse in penibler Kleinarbeit aufgearbeitet wurde. Und weil es zwei Menschen, die um ein Haar in das Geschehen verwickelt worden wären, der eine als Täter, der andere als Opfer, ein Leben lang keine Ruhe ließ.
Martin Prinz, geboren 1973, aufgewachsen in Lilienfeld, lebt als Schriftsteller in Wien.
Schreibt Reisegeschichten, Drehbücher und Romane (u.a. »Der Räuber« und »Die letzte Prinzessin«). Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Drehbuch-Preis des Filmfestivals in Gijon.
Quelle: www.jungundjung.at

Marion Poschmann – „Die Winterschwimmerin“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Stefanie Jaksch
29.04.2025, 19:00 Uhr, Bibliothek Traun, Bahnhofstraße 21, 4050 Traun
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Traun
Fotocredit:
Marion Poschmann©Heike Steinweg
Die Winterschwimmerin
Verslegende
Thekla schwimmt in offenen Gewässern, auch bei eisigen Temperaturen. Sie versteht es als ganzkörperlichen Erkenntnisprozess und versucht in der winterlichen Landschaft sich selbst und dem Verhältnis von Leib und Seele, Natur und Geist auf den Grund zu gehen. Während sie in das atemberaubend klare Wasser eintaucht und mit der Gewalt der Kälte umgeht, findet sie zu einem Gefühl von Freiheit und Autonomie. Dann begegnet sie einem entlaufenen Tiger.
Marion Poschmann erzählt mit poetischem Schwung von Spannung und Glück einer außergewöhnlichen Naturerfahrung. Von der Lust, sich selbst zu überwinden, ungeahnte Fähigkeiten zu entdecken und das Unmögliche möglich zu machen. Im kunstvollen sprachlichen Ausdruck verschmelzen zeitgenössische Milieustudie und wundersame Legende, spielerisch leichte und streng gebundene Verse gipfeln in einer modernen Adaption des Leichs, des mittelalterlichen, virtuos gereimten Meistergedichts.
Marion Poschmann, wurde in Essen geboren und lebt heute in Berlin. Für ihre Lyrik und Prosa wurde sie mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bremer Literaturpreis 2021 für ihren Lyrikband Nimbus und im selben Jahr mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis. Zuletzt erhielt sie 2023 den Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk.
Quelle: www.suhrkamp.de

Nathalie Rouanet – „Indienrot“
Minu Ghedina – „Am Rande das Licht“
Lesungen & Gespräche //
Autor:innen im Gespräch
09.05.2025, 19:30 Uhr, Öffentliche Bibliothek Grieskirchen - LESEFLUSS AM GRIES, Uferstraße 14, 4710 Grieskirchen
Tickets - Nathalie Rouanet - Minu Ghedina
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Grieskirchen.
Fotocredit:
Nathalie Rouanet©Maria Noisternig
Minu Ghedina©Privat
Indienrot
Sie wurde als »indische Frida Kahlo« verehrt und führte ein kurzes, ausschweifendes und selbstbestimmtes Leben: Amrita Sher-Gil (1913–1941) hat nicht nur ein umfangreiches bildnerisches Werk geschaffen, sie ist auch heute noch Vorbild für viele junge Frauen und Künstler:innen in Indien.
Nathalie Rouanet nähert sich Amritas Leben und ihren prägenden Momenten. Sie erzählt von Amritas Kindheit in Budapest und im nordindischen Punjab, von Begegnungen mit ungarischen Roma und deren Einfluss auf ihre Malerei, von Amritas Zeit in Paris, die ihre künstlerische und sexuelle Identität geprägt hat, und von ihren Reisen durch den Subkontinent sowie von ihrem Interesse für alte indische Kunst, die sie mit der Farb- und Formgebung der Pariser Avantgarde kombinierte. Ein schillernder, sprachgewaltiger Roman, in dem sich die Persönlichkeit und die intensiven Farben der Amrita Sher-Gil widerspiegeln.
Nathalie Rouanet, 1966 in Frankreich geboren, lebt und arbeitet seit 1990 in Wien. Sie ist Autorin, Übersetzerin für Film, Theater und Literatur und tritt unter dem Namen Ann Air als Slammerin auf. Doktorat der Germanistik und Romanistik an der Universität Wien. Diplomstudium der Deutschen Philologie an der Universität Toulouse. Zahlreiche Stipendien und Förderpreise. Ihr Roman »Rouge indien« ist 2023 im Pariser Verlag Perspective cavalière erschienen.
Quelle: www.editionatelier.at
Am Rande das Licht
Etwas werden, etwas sein: ein Coming-of-Age-Roman übers Loslassen, Abspringen und Festhalten.
„Die Lust und die Wehmut in einem und schwer einzuordnen und zu begreifen.
Weil sie die eine Antwort versäumen zu der Frage, wohin man gehört.“ (Auszug)
David hat ein siegessicheres Vorbild: Jene überwältigende Statue aus Marmor, die seit Jahrhunderten die Menschen fasziniert. Als auch er in Florenz an der Hand seines Vaters vor dem Kunstwerk Michelangelos steht, weiß er, dass es nicht einfach werden wird. Von der Stärke, die David zugesprochen wird, spürt er selbst nicht viel.
Wo fing es an? Um diese zentrale Frage kreist der Roman, der die Geschichte eines Suchenden erzählt. Als Kind sucht David seine Stärke im Wald, während er sich mit dem Großvater um Tiere und den Baumbestand kümmert. Als Heranwachsender sucht er seinen Widerstand in den Kunstwerken, die er mit dem Vater in dessen Museum betrachtet. Er will Künstler werden, beginnt ein Studium der Bildhauerei und scheitert an den eigenen Anforderungen, verliebt sich und wird verlassen, reist ans andere Ende der Welt und findet Briefe, deren Geheimnisse zu einer schmerzlichen Erfahrung werden, die alles infrage stellen.
Im Licht des zu Ende gehenden Jahres erzählt sich Davids Geschichte neu und gibt endlich Antworten.
Minu Ghedina, geboren 1959 in Klagenfurt, aufgewachsen in Innsbruck. Studierte Germanistik und Schauspiel. Nach mehreren Jahren Arbeit an verschiedenen Theatern und beim Film Studium der Bildhauerei bei Alfred Hrdlicka an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Ausstellungen im In- und Ausland. Ihr Stück „Essiggurken“ erhielt eine Förderung der Stadt Berlin und wurde dort aufgeführt. Ihre Gedichte erschienen in Literaturzeitschriften. Hilde-Zach-Förderstipendium der Stadt Innsbruck 2020 für den Beginn ihres Debütromans „Die Korrektur des Horizonts“ und Anerkennungspreis des 17. Kärntner Lyrikpreises 2024 für unveröffentlichte Gedichte.
Quelle: www.omvs.at

Ilija Trojanow – „Das Buch der Macht“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Winfried Kronsteiner
15.05.2025, 19:30 Uhr, Kulturzentrum d`Zuckerfabrik, Kristein 2, 4470 Enns
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Enns.
Fotocredit:
Ilija Trojanow©Thomas Dorn
Das Buch der Macht
Wie man sie erringt und (nie) wieder loslässt
»Wer straffrei tun kann, was er will, der regiert.« Sallust
In fünfzehn Tagen und Nächten setzt der gebrechliche Wesir des Osmanischen Reiches seinem Neffen und Nachfolger die Strategien des Herrschens auseinander. Das ist der Rahmen für Stojan Michailowskis »Buch für das bulgarische Volk«, entstanden 1897, bis heute unübersetzt. Ilija Trojanow erzählt dieses Großgedicht in seiner eigenen Sprache nach. Und stellt seiner Erzählung einen Chor von Stimmen bedeutender Theoretiker des Herrschens zur Seite. Dazu gehören Klassiker der politischen Weltliteratur aus Persien und dem antiken Griechenland, aus China und Japan, Machiavelli und Shakespeare, ebenso wie Autoren von heute. Entstanden ist so eine Wunderkammer des Nachdenkens über das Wesen der Macht – und darüber, wie wir uns vor ihren Gefahren schützen.
Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, Bulgarien, wuchs in Deutschland und Nairobi auf. Von 1984 bis 1989 studierte er Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Dort gründete er den Kyrill & Method Verlag und den Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt, heute lebt er, wenn er nicht reist, in Wien. Seine Romane wie der »Der Weltensammler«, »Macht und Widerstand« und »Tausend und ein Morgen« sowie seine Reisereportagen sind gefeierte Bestseller und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In der Anderen Bibliothek erschien von ihm: »Nomade auf vier Kontinenten. Auf den Spuren von Sir Richard Francis Burton« (Band 269) und »Durch Welt und Wiese. Reisen zu Fuß« (mit Susann Urban, Band 370).
Quelle: www.aufbau-verlage.de

Nenad Veličković – „Nachtgäste“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Petra Nagenkögel
Dolmetschung: Mascha Dabić
16.05.2025, 19:30 Uhr, Markthaus, Marktplatz 9, 4501 Neuhofen/Krems
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Moser und Hager-Architekten-Kanzlei.
Fotocredit:
Nenad Veličković©privat
Nachtgäste
Mit entwaffnendem Humor entlarvt dieses Buch die Logik der Erwachsenenwelt
Maja ist achtzehn Jahre alt, sie sollte Besseres zu tun haben, als in einem Keller zu sitzen und zu schreiben. Aber draußen ist Krieg, ständig kracht es irgendwo, Granaten regnen auf Sarajevo. Und drinnen, im Untergeschoß eines Museums, hat sich eine Notgemeinschaft zusammengefunden, die dem Schrecken trotzt: die vegetarische Mutter mit einem Hang zur Esoterik, die Großmutter und ihr eifersüchtig gehüteter Koffer, der Halbbruder und seine schwangere Frau, die ihre Hypochondrie pflegt, der Vater als Direktor des Museums, zwei Partisanen und der Hund Sniffy. Den Zumutungen ihrer Lage begegnet Maja mit entwaffnendem Humor und Scharfsinn. Und sie nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund, wann immer ihr die Erwachsenen mit Worthülsen, Phrasen und Vorurteilen die Welt erklären wollen.
Nenad Veličkovićs gefeierter Roman, vor dreißig Jahren erstmals erschienen, nimmt dem Krieg jede Heroik und setzt seiner Heimatstadt Sarajevo zugleich ein Denkmal. Es ist ansteckend komisch und tief berührend zu sehen, wie sich aus der vermeintlich naiven, offenherzigen Perspektive seiner Hauptfigur der Horror des Krieges in etwas verwandelt, das uns Mut machen kann.
Nenad Veličković, wurde 1962 in Sarajevo geboren, wo er als Autor, Universitätsdozent für Literatur und Publizist noch heute lebt.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen mehrere Romane und Erzählbände, einige sind in deutscher, italienischer, ungarischer, mazedonischer, bulgarischer, englischer, polnischer, slowakischer und slowenischer Übersetzung erschienen. Als Initiator, Redakteur und Beiträger hat er an zahlreichen Zeitschriften mitgewirkt, außerdem war er Mitinhaber der Literaturwerkstatt Omnibus. Zuletzt auf Deutsch: »Der Vater meiner Tochter« (2016).
Quelle: www.jungundjung.at

Maria Hofstätter liest GELEBTES UND UNGELEBTES LEBEN: Marie Jahoda
Lesung & Gespräch mit Musik
Moderation: Petra Hartlieb
Lesung von und mit: Maria Hofstätter
Gespräch mit Meinrad Ziegler (Soziologe)
21.05.2025, 19:00 Uhr, Öffentliche Bibliothek Kronstorf, Hauptstraße 58, 4484 Kronstorf
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Kronstorf.
Tickets - Maria Hofstätter liest Marie Jahoda
Fotocredit:
Maria Hofstätter©Hans Kogler
Meinrad Ziegler©Michael Holzer
Inga Lynch©Christina Melassin
Gelebtes und ungelebtes Leben
Inga Lynch, Liedermacherin, begleitet die Lesung musikalisch, über Marie Jahoda spricht Meinrad Ziegler, Soziologe und Mitherausgeber.
Gerade ist die Autobiografie der in Wien geborenen Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001) neu erschienen. Jahoda ist weltweit bekannt für ihre Mitarbeit an der Studie Die Arbeitslosen von Marienthal aus den frühen 1930er Jahren, in der besonders die auffallend klare, fast poetische Sprache auffällt.
In ihren Lebenserinnerungen erzählt sie über ihr bewegtes Leben in einem bewegten Jahrhundert, über ihre jüdische Herkunft, über die Beziehung zu ihrer Tochter Lotte, über ihr Leben und Überleben als Widerstandskämpferin gegen das autoritär-faschistische Regime in Österreich sowie über ihre Laufbahn als Sozialforscherin in den USA und England.
Die Autobiografie macht deutlich, wie sehr diese Frau in ihrem Denken und Handeln die historischen Grenzen für einen weiblichen Lebensverlauf überschritten hat. Und sie zeigt, dass es bei Jahoda neben dem gelebten Leben einer mutigen Sozialwissenschaftlerin auch ein ungelebtes Leben als Schriftstellerin gab.
Das Buch: Marie Jahoda. 2024. Rekonstruktionen meiner Leben. Mit einem Essay der Tochter Lotte Bailyn, hrsg. Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler. Wien: Edition Konturen.

Philipp Lepenies – „Souveräne Entscheidungen – Vom Werden und Vergehen der Demokratie“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Robert Misik
23.05.2025, 19:00 Uhr, Buchhandlung Kurdirektion, Bahnhofstraße 6, 4820 Bad Ischl
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Buchhandlung Kurdirektion.
Fotocredit:
Philipp Lepenies©Heike Steinweg
Souveräne Entscheidungen
Vom Werden und Vergehen der Demokratie
Wie gelang in England, den USA oder in Frankreich einst der Systemwechsel zur parlamentarischen Demokratie? Welche Gründe führten ihre Befürworter an? Und warum vollzog sich dieser Wandel in Deutschland erst relativ spät?
Um diese Fragen zu beantworten, befasst Philipp Lepenies sich mit Wegmarken der Demokratiegeschichte. Zu seinen Protagonisten zählen die englischen Levellers, der Amerikaner James Madison und der Franzose Abbé Sieyès, Georg Forster in Mainz, Friedrich Jucho in Frankfurt und Hugo Preuß in Weimar. Aus dem Wissen um das Werden der Demokratie lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die helfen, sich gegen ihr drohendes Vergehen zu stemmen – in einer Zeit, in der sich der Souverän immer häufiger gegen das System entscheidet, das ihm die höchste politische Macht einräumt.
Philipp Lepenies, geboren 1971, ist Ökonom und Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 2022 ist er zudem Leiter des Forschungszentrums für Nachhaltigkeit am Otto-Suhr-Institut. Im Suhrkamp Verlag ist von ihm erschienen: Joseph Townsend, Über die Armengesetze. Streitschrift eines Menschenfreundes (als Herausgeber, stw 1982), Die Macht der einen Zahl. Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts (es 2673) sowie Verbot und Verzicht. Politik aus dem Geiste des Unterlassens (es 2787).
Quelle: www.suhrkamp.de

Martin Walker – „Déjà-vu“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
BUCHCAFÉ MIT MARTIN WALKER
Moderation: wird noch koordiniert
24.05.2025, 14:00 Uhr, Café Malu, Friedhofgasse 1a, 4522 Sierning
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Café Malu.
Fotocredit:
Martin Walker©Klaus-Maria Einwanger
Déjà-vu
Der siebzehnte Fall für Bruno, Chef de police
Aus dem Englischen von Michael Windgassen
Bruno erholt sich noch von einer Schussverletzung, als ein geheimnisvoller Fund sein Interesse weckt: Bei einem verfallenen Schlösschen wird ein Grab mit drei Skeletten gefunden, offenbar aus dem 2. Weltkrieg. Ist es im idyllischen Saint-Denis zu Kriegsverbrechen gekommen? Bruno begibt sich auf Spurensuche in dunkle Zeiten, doch auch in der Gegenwart wird er dringend gebraucht: Internationale Besucher müssen mit Köstlichkeiten aus dem Périgord bewirtet werden, und die malerische Vézère schwillt zu einem reißenden Strom an, der ganz Saint-Denis in Gefahr bringt.
Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und war 25 Jahre lang bei der britischen Tageszeitung ›The Guardian‹. Heute ist er im Vorstand eines Think-Tanks für Topmanager in Washington. Seine ›Bruno‹-Romane erscheinen in 18 Sprachen.
Quelle: www.diogenes.ch

Katja Petrowskaja – „Als wäre es vorbei“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Jessica Beer
28.05.2025, 19:00 Uhr, Dunklhof, Kirchengasse 16, 4400 Steyr
Fotocredit:
Katja Petrowskaja©Sasha Andrusyk
Als wäre es vorbei
Texte aus dem Krieg
Wie verändert der Krieg die Bilder? Wie verändert er das Sehen? Wie verändert er diejenigen, die ihm standhalten oder die ihm zuschauen? Mit ihren Fotokolumnen, die zwischen Februar 2022 und Herbst 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen sind, hat Katja Petrowskaja absichtslos eine Chronik des Krieges geschrieben.
Sie beginnt am Vorabend, mit einer Landschaft in Georgien, entlang der Großen Heerstraße. Tiere. Kriegsgefahr liegt in der Luft. Auf der nächsten Seite der Schrei: Mein Kiew! Die unfassbare Realität des Krieges, das Einbrechen des Ungeheuerlichen ins eigene Leben.
Der Krieg verunsichert den Blick. Man sieht Bilder lächelnder Menschen und fragt sich unwillkürlich, ob sie noch leben. Ein Mann steht in einem Loch, mitten auf einer Straße, »als probiere er den möglichen Tod an, als wäre der Tod seine neue Kleidung«. Ein bleiches, lachendes Mädchen, an eine ältere Frau geschmiegt. Aus der Geschichte hinter diesem Bild springt einen hinterrücks die Erkenntnis an, dass selbst das Unwahrscheinliche doch möglich ist – in dieser Zeit auch der Wunder.
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu Literaturwissenschaft und Slawistik und promovierte in Moskau. Von 2000 bis 2010 schrieb sie für verschiedene russisch- und deutschsprachige Medien (Neue Zürcher Zeitung, taz, Deutsche Welle, Radio Liberty). Seit 2011 ist sie Kolumnistin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. 2022 erschien der Essayband Das Foto schaute mich an, 2025 der Essayband Als wäre es vorbei. Texte aus dem Krieg. Sie lebt in Berlin.
Quelle: www.suhrkamp.de
Ermäßigungen bei Veranstaltungen des LITERATURSCHIFFS
- Mitglieder der Arbeiterkammer (*1 Ticket je AK-Karte).
- Literaturschiff Mitglieder
- Menschen mit Beeinträchtigung
- Ö1 Club Card
- OÖ Nachrichten Card
- SchülerIn/StudentIn
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